LTS Growth Day

Fair Play und Teamarbeit: Unser Einsatz für Menschenrechte

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7. Februar 2025

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Welche spezifischen Aufgaben und Verantwortlichkeiten umfasst Ihre zusätzliche Rolle als Menschenrechtsbeauftragter bei LTS neben der Leitung des Bereichs Nachhaltigkeit?

Bei LTS verfolgen wir das gemeinsame Ziel, die Menschenrechte unserer Mitarbeitenden sowie der Beschäftigten unserer Zulieferer und Partner zu schützen und gleichzeitig Umweltschutz zu gewährleisten. Dieses Engagement stärkt nicht nur die Qualität und Resilienz unserer Wertschöpfungskette, sondern trägt aktiv zu einer nachhaltigen Zukunft bei.

In meiner Funktion als Menschenrechtsbeauftragter liegt mein Fokus darauf, sicherzustellen, dass unsere Aktivitäten im Bereich Menschenrechte und Sorgfaltspflichten sowohl wirksam als auch rechtlich einwandfrei sind. Zu meinen wesentlichen Aufgaben zählen:

Kontrolle der Maßnahmen: Ich überwache die Einhaltung der Vorgaben des Lieferkettensorgfaltspflichtengesetzes (LkSG).
Beratung und Zusammenarbeit: Gemeinsam mit den Fachabteilungen entwickle und setze ich Präventions- und Abhilfemaßnahmen um.
Beschwerdemanagement: Ich stelle sicher, dass unser Beschwerdesystem ordnungsgemäß funktioniert und alle eingehenden Meldungen transparent bearbeitet werden.
Berichtswesen: Ich informiere regelmäßig den Vorstand über Fortschritte, Herausforderungen und geplante Maßnahmen.

Ein besonderer Fokus liegt darauf, unsere Prozesse so zu gestalten, dass sie nicht nur den gesetzlichen Anforderungen gerecht werden, sondern auch die tägliche Arbeit der Teams unterstützen und spürbaren Mehrwert schaffen.

Wie planen Sie, die Umsetzung des Lieferkettensorgfaltspflichtengesetzes (LkSG) in unserem Unternehmen voranzutreiben?

Die Umsetzung des LkSG ist für uns eine wichtige Aufgabe, die wir so gestalten, dass sie sich nahtlos in unseren Arbeitsalltag integriert und gleichzeitig unsere hohen Standards erfüllt. Unser Ziel ist es, die gesetzlichen Vorgaben nicht nur zu erfüllen, sondern sie als Chance zu nutzen, um unsere Prozesse noch nachhaltiger und resilienter zu gestalten.

Dabei setzen wir auf folgende Schwerpunkte:
Effiziente Organisation: Wir gestalten unsere Risikoanalysen und Maßnahmen so, dass sie in unsere bestehenden Prozesse integriert werden können.
Integration ins Tagesgeschäft: Mithilfe digitaler Tools können wir Risiken effizient bewerten und überwachen, ohne zusätzlichen Aufwand zu erzeugen.
Enge Zusammenarbeit: Wir arbeiten eng mit den zuständigen Abteilungen zusammen, um sicherzustellen, dass die gesetzlichen Anforderungen erfüllt werden, ohne dabei unsere geschäftlichen Ziele aus den Augen zu verlieren.
Klare Kommunikation: Offene und transparente Kommunikation ist uns besonders wichtig, um Akzeptanz zu schaffen und alle Beteiligten zu sensibilisieren.

Welche Herausforderungen sehen Sie bei der Integration von Menschenrechtsaspekten in unsere globalen Lieferketten?

Eine zentrale Herausforderung ist der Umgang mit sehr großen Zulieferunternehmen. In diesen Fällen kann es schwierig sein, bei identifizierten Risiken oder Missständen Gehör zu finden und Veränderungen zu bewirken. Zudem stellt die gesamte Wertschöpfungskette, die durch das LkSG in den Fokus rückt, eine besondere Herausforderung dar – insbesondere die Transparenz hinsichtlich der Herkunft und Herstellung unserer Vorprodukte.

Um diese Herausforderungen zu meistern, setzen wir auf die Zusammenarbeit mit anderen Marktteilnehmern. So können wir gemeinsam einen stärkeren Einfluss ausüben und branchenweite Standards fördern. Eine detaillierte Analyse und Beschreibung unserer Wertschöpfungskette hilft uns zudem, Risiken frühzeitig zu identifizieren und gezielt anzugehen.

Wie gestalten Sie die Zusammenarbeit mit anderen Abteilungen, insbesondere Einkauf und Qualitätsmanagement?

Die Zusammenarbeit mit Abteilungen wie Einkauf und Supply Chain Management ist bereits eng abgestimmt. Oliver Kreller (Leiter SCM) leitet die Aktivitäten rund um das LkSG, während das Compliance Management unter Ralf Brandt den Bereich Beschwerdemanagement abdeckt. Auch Guido Drossard aus der Rechtsabteilung unterstützt uns.

Gemeinsam mit der Qualitätsabteilung prüfen wir derzeit, wie LkSG-relevante Fragen in die Supplier Audits integriert werden können. Das Ziel ist, potenzielle Risiken entlang der Wertschöpfungskette früher und präziser zu erfassen.

Welche konkreten Maßnahmen planen Sie, um das Bewusstsein für Menschenrechte bei unseren Mitarbeitern zu schärfen?

Letztes Jahr haben wir bereits Schulungen für Mitarbeiter durchgeführt, die eng mit Zulieferern und Partnern arbeiten. Unsere Aktivitäten basieren auf einer internen und externen Risikoanalyse und können bei Bedarf jederzeit erweitert werden. Dabei achten wir darauf, dass die Einhaltung der Vorschriften die Arbeitsbelastung unserer Kollegen nicht zusätzlich erschwert.

Wie wollen Sie sicherstellen, dass unsere Geschäftspartner und Lieferanten die Menschenrechtsstandards einhalten?

Wir setzen moderne IT-Tools ein, um Risiken und Verstöße in unserer Wertschöpfungskette präzise zu identifizieren. Um unsere Anforderungen klar zu kommunizieren, haben wir einen Supplier Code of Conduct entwickelt, der auf unserer Menschenrechtsstrategie basiert. Ein Eskalationsmechanismus stellt sicher, dass wir bei schwerwiegenden Verstößen geeignete Maßnahmen ergreifen können, um unsere Zulieferer und Partner zur Einhaltung der Menschenrechts- und Umweltstandards zu bewegen.

Welche Rolle spielt Transparenz in Ihrer Arbeit, und wie planen Sie, über Fortschritte und Herausforderungen zu berichten?

Transparenz ist ein zentraler Bestandteil unserer Arbeit, da sie Vertrauen aufbaut – sowohl intern bei unseren Mitarbeitenden als auch extern bei Geschäftspartnern und der Öffentlichkeit. Wir berichten jährlich an den Vorstand, in besonderen Fällen auch häufiger. Zusätzlich veröffentlichen wir ab diesem Jahr einen öffentlichen Bericht, der über Fortschritte und Herausforderungen im Bereich Menschenrechte informiert. Wesentliche Inhalte dieses Berichts werden auch im Intranet zugänglich gemacht, um intern für maximale Transparenz zu sorgen.

Wie sehen Sie die Verbindung zwischen Menschenrechten und unserem Unternehmensziel, die Lebensqualität von Patienten zu verbessern?

Die Verbindung zwischen Menschenrechten und unserem Ziel, die Lebensqualität der Patienten zu verbessern ist eng. Die Rechte der Patienten, insbesondere der Teilnehmer klinischer Studien, sind klar in der GCP-Richtlinie (Good Clinical Practice) definiert. Alle Studien, die wir durchführen oder durchführen lassen, entsprechen diesen höchsten Standards.

Zudem profitieren unsere Patienten von der Qualität unserer Produkte, die durch hochwertige Rohstoffe und die Expertise unserer gut ausgebildeten Mitarbeitenden sowie unserer Zulieferer gewährleistet wird. Indem wir die Menschenrechte entlang der gesamten Wertschöpfungskette wahren, tragen wir direkt zur Sicherung und Verbesserung der Lebensqualität der Patienten bei.

Gibt es ein Vorbild oder eine Persönlichkeit, die Sie in Ihrem Engagement für Menschenrechte inspiriert?

Ich halte den Umgang mit Vorbildern für kritisch, da jeder Mensch vielschichtig ist und persönliche Motive sowie Lebenssituationen eine Rolle spielen. Eine besondere Inspiration war jedoch für mich das Buch „Onkel Toms Hütte“ von Harriet Beecher Stowe. Es beschreibt eindrucksvoll das Schicksal der Sklaven im 19. Jahrhundert in den USA und macht die Konsequenzen von Menschenrechtsverletzungen auf erschütternde Weise deutlich. Dieses Werk hat mir gezeigt, wie wichtig es ist, aktiv für den Schutz der Menschenrechte einzutreten und Verantwortung zu übernehmen.